Hitze Sommer: Bürger*innen digital und effizient über Hitzeschutz informieren.

Digitalisierung nutzen

Steigende Temperaturen stellen viele Gemeinden vor große Herausforderungen in der Klimafolgenanpassung. Die Digitalisierung kann jedoch auch hier helfen, besser gerüstet zu sein, um Bürgerinnen und Bürger effektiv über Hitzeschutzmaßnahmen zu informieren und zur Prävention zu motivieren. Die Klima-Taler App bietet Tipps und Ratschläge, mit denen die Nutzer Belastungen bei großer Hitze vorbeugen können. Zusätzlich informiert die App auf einer interaktiven Karte, der Klimaschatzkarte, über Orte in der Kommune, die Hilfestellungen im Klima- und Hitzeschutz bieten. Hierzu gehören Fahrradinfrastruktur, Elektroladesäulen, Reparatur-Cafés, Leihläden, Mehrweg-An- und Abgabestellen sowie Trinkwasserbrunnen. Jede Kommune kann ihre nachhaltigen Orte in die Klimaschatzkarte integrieren. Auf diese Weise können Bürgerinnen und Bürger über die Verfügbarkeit der Angebote informiert werden und sich bei Bedarf über ein Routing zu den Orten führen lassen.

Im Folgenden präsentieren wir die in der App bereitgestellten Inhalte für die Klimafolgenanpassung. Für das Lesen und die Teilnahme an den Hitzeschutzmaßnahmen erhalten die Teilnehmenden in der App wertvolle Klima-Taler. Auf diese Weise kann die Klima-Taler App in Ihrer Gemeinde den Bürgerinnen und Bürger helfen, sich besser informiert auf den Hitze Sommer einzustellen.

1. Passe auf dich auf und sei für andere da.

Hitzeschutz – Passe auf dich auf und sei für andere da.

Wenn die Temperaturen tagsüber auf über 30° C steigen, kein oder kaum Wind geht, dann wird die Hitze zur Belastung. Hält dies mehrere Tage an und auch nachts sinken die Temperaturen nicht mehr unter 20° C, dann spricht man von einer Hitzewelle. Jetzt ist es wichtig, nicht nur auf sich, sondern auch auf die Menschen zu achten, die besonders unter Hitze leiden. Ältere Menschen schwitzen weniger und haben weniger Durst. Sie sind deshalb stärker gefährdet. Auch Menschen mit Vorerkrankungen, Säuglinge und Kleinkinder sind besonders anfällig für gesundheitliche Probleme durch Hitze. Wenn du dich mindestens einmal am Tag nach dem Befinden von älteren oder kranken Menschen aus deinem Umfeld erkundigst und Unterstützung anbietest, hilfst du, gesundheitlichen Gefahren durch Hitze vorzubeugen.

2. Halte Innenräume kühl.

Inneräume kühl halten bei einer Hitzewelle

Die Raumtemperatur sollte tagsüber 32° C und nachts 24° C nicht übersteigen. Am besten nachts und in den frühen Morgenstunden lüften und danach die Fenster schließen und mit Rollos oder Tüchern die Sonne abschirmen. Du kannst auch Gefäße mit kaltem Wasser aufstellen. Ventilatoren helfen ebenfalls, den Raum runterzukühlen. Ein Gefäß mit Eiswürfeln vor dem Ventilator verstärkt diesen Effekt noch. Ab 35° C bringt ein Ventilator nichts mehr. Dann ist die Luft so warm, dass sie die Haut nicht mehr abkühlen kann. Wenn die Luftfeuchtigkeit nicht schon zu hoch ist, kühlen im Raum aufgehängte feuchte Tücher durch Verdunstungskälte. Achtung, wenn die Tücher vollständig getrocknet sind, sorgen sie für zusätzliche Wärme.

3. Schütze dich von 11 bis 17 Uhr besonders vor der Hitze.

Schütze dich tagsüber bei großer Hitze

Ob Sonnenbrandgefahr besteht, zeigt der UV-Index an. Ab einem UV-Index von 3 ist Sonnenschutz erforderlich. Mittags ist die UV-Einstrahlung am stärksten. Im Verlauf des Tages steigen die Temperaturen. Besonders heiß ist es deshalb am späten Nachmittag. Anstrengende Aktivitäten solltest du möglichst in die weniger heißen Tageszeiten legen. Wenn du kannst, meide Asphalt- und Betonflächen, die Wärme speichern und die Umgebungstemperatur noch weiter steigen lassen. Bei sehr hohen Temperaturen ist es am besten, sich in kühleren Innenräumen aufzuhalten. Falls das nicht möglich ist, suche den Schatten und schütze dich mit Sonnenbrille, Kopfbedeckung und hohem Lichtschutzfaktor vor zu starker Sonneneinstrahlung.

4. Bei großer Hitze für körperliche Kühlung sorgen.

Sorge für körperliche Kühlung in einer Hitzewelle

Lockere und helle Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen lässt die Luft gut zirkulieren und hilft, den Körper möglichst kühl zu halten. Angenehm sind kühle, feuchte Tücher auf Armen, Beinen, Stirn und Nacken. Auch kühle bis lauwarme Duschen, Fuß- oder Unterarmbäder senken die Körpertemperatur. Aber Vorsicht, das Wasser darf nicht so kalt sein, dass der Blutdruck steigt, sonst schwitzt du danach umso mehr. Wer die Haut feucht lässt nach dem Duschen oder sich mit einer Sprühflasche mit Wasser ansprüht, sorgt für Abkühlung durch Verdunstungskälte. Denselben Effekt haben auch kühlende Lotionen oder das Abreiben mit Franzbranntwein.

5. Trinke zwei bis drei Liter Wasser am Tag.

Hitzeschutz: Trinke 2-3 Liter Wasser am Tag

Ausreichend trinken ist bei vermehrtem Schwitzen besonders wichtig. Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, kann unter Lethargie, Müdigkeit, Verwirrtheit, Verstopfung, Kopfschmerzen und Muskelkrämpfen leiden. Viel trinken und wasserhaltige Nahrungsmittel helfen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Wasser, ungesüßter Tee und Schorlen mit niedrigem Saft- oder Gemüseanteil sind gesunde Durstlöscher. Zuckerhaltige Getränke entziehen dem Körper Wasser. Alkohol und Koffein belasten den Kreislauf zusätzlich. Beim Schwitzen verliert der Körper auch Elektrolyte. Das sind wichtige Mineralstoffe, die den Wasserhaushalt stabil halten und auch für Nerven- und Muskelfunktion notwendig sind. In grünem Gemüse, Mandeln, Erdnüssen, Eiern, Käse und Milch und auch in Kochsalz sind beispielsweise Elektrolyte.

Tipp: Im Rahmen der Klimafolgenanpassung stellen viele Kommunen Trinkwasserbrunnen in Ihrem Stadtgebiet auf. In der Klima-Taler App kannst du dich über ein Routing zum nächsten Brunnen führen lassen.

6. Wenn es heiß ist, iss mehrere leichte Mahlzeiten.

Tipp bei großer Hitze: mehrere kleine Mahlzeiten essen

Bei Hitze am besten zu leichten, frischen und kühlen Nahrungsmitteln greifen. Statt drei großer Mahlzeiten lieber mehrere kleine Portionen zu sich nehmen. Obst, Gemüse und fettarme Milchprodukte oder Suppen helfen dir, den Mineralhaushalt wieder aufzufüllen, wenn du sehr stark geschwitzt hast. Beim Einkaufen und Zubereiten ist es wichtig, besonders auf die Kühlung zu achten. Manche Lebensmittel – wie Fisch oder Fleisch –verderben bei Hitze sehr schnell und sollten in einer Kühltasche vom Supermarkt nach Hause transportiert werden.

7. Trainiere maßvoll bei großer Hitze.

Maßvoll trainieren wenn es heiß ist

Wer sonst Sport treibt, kann das auch an heißen Tagen. Aber das Training sollte kürzer und weniger intensiv sein. Denn das Herz-Kreislauf-System ist durch die Hitze schon im Ruhezustand stärker belastet. Bei Sport im Freien ist es besonders wichtig, die kühleren Stunden zu nutzen, Schatten zu suchen und ausreichend Wasser zu trinken. Ausdauertraining ist bei über 30° C nicht empfehlenswert. Wer sich noch nicht an die hohen Temperaturen gewöhnt hat oder nicht sehr fit ist, sollte auch schon deutlich unter 30° C nicht mehr trainieren. Auch bei hoher Luftfeuchtigkeit ist Sport schon unter 30° C schnell zu belastend. Deshalb ist es wichtig, bei Hitze besonders gut auf den eigenen Körper zu hören und bei körperlichem Unwohlsein nicht zu trainieren.

8. Kläre deine Medikamenteinnahme bei großer Hitze.

Medikamente Check bei großer Hitze

Wenn du regelmäßig Medikamente einnehmen musst, ist es gut, ärztlich abzuklären, ob die Medikation während Hitzewellen geändert werden sollte. Manche Arzneimittel beeinflussen die Hitzeverträglichkeit. Dazu gehören beispielsweise blutdrucksenkende Mittel, Schlaf- oder Beruhigungsmittel sowie Antidepressiva und Neuroleptika. Medikamente, die über Leber oder Niere ausgeschieden werden, können ihre Wirkdauer verändern. Denn diese Organe werden bei hohen Temperaturen schlechter durchblutet. Auch die Lagerung deiner Medikamente sollte für heiße Tage gecheckt werden. Die meisten Arzneimittel dürfen bei maximal 25° C aufbewahrt werden, damit sie ihre Wirksamkeit nicht verlieren. Hinweise zur Lagerung findest du in der Packungsbeilage.

9. Sei frühzeitig informiert und auf große Hitze vorbereitet.

Hitzeschutz heißt auch informiert bleiben

Wenn du informiert bist, kannst du dich auf die nächste Hitzewelle gut vorbereiten. Wetter-Apps oder ein Blick HIER auf die Hitzekarte des Deutschen Wetterdienstes halten dich auf dem Laufenden. Tausche dich mit gefährdeten Menschen aus, vor allem, wenn du weißt, dass sie durch digitale Medien nicht erreicht werden. Wenn du weißt, wann die nächsten heißen Tage anstehen, kannst du anstrengende Tätigkeiten, wie Einkaufen, Putzen oder Reparaturen schon vorher erledigen. Vielleicht bereitest du dir sogar schon kalte Suppen zu und füllst den Vorrat an Getränken auf, damit du entspannt durch die heißen Tage kommst.

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