Das städtische Leben wird zunehmend kompliziert. Digitale Werkzeuge für die nachhaltige Stadtentwicklung können die urbane Wirklichkeit und den Weg hin zu mehr ökologischer Verantwortung, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Vernunft aufzeigen. Datenbasierte Entscheidungen können inklusiver, effizienter und kostengünstiger sein, als die früher üblichen Aushandlungsprozesse zwischen Politik und Wirtschaft. Das ist deshalb erforderlich, weil eine nachhaltige Stadtentwicklung nur noch digital abgebildet werden kann
Innovative digitale Lösungen liefern die Grundlage für ein komplexes Projektmanagement, das dabei die Bürger*innen umfassend integriert. Der Klima-Taler kann dabei eine zentrale Rolle spielen. Vorab einige Begriffsklärungen zur Einordnung.
Definition einer nachhaltigen Stadtentwicklung
Nachhaltige Stadtentwicklung ist ein Planungs- und Entwicklungsansatz, der städtische Gebiete dauerhaft lebenswert, wirtschaftlich tragfähig und ökologisch verantwortungsvoll machen will. Dabei werden soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte berücksichtigt, die für heutige und zukünftige Generationen eine hohe Lebensqualität gewährleisten.
Eine Stadt kann für ihre Entwicklung Nachhaltigkeit beanspruchen, wenn sie (analog zur Nachhaltigkeitsdefinition der Brundtland-Kommission, 1987) die gegenwärtigen Bedürfnisse ihrer Bewohner befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zur Befriedigung derer Bedürfnisse zu beeinträchtigen. Diese Städte setzen vorrangig auf erneuerbare Ressourcen, minimieren Abfall und Umweltverschmutzung und bemühen sich um die Schaffung gesunder, lebenswerter Gemeinschaften für alle.
Zielvorgaben für die nachhaltige Stadtentwicklung
Insgesamt muss der ökologische Fußabdruck von Städten reduziert werden, um globale Umweltprobleme wie die Klimakrise und den Verlust der Biodiversität anzugehen. Ein effizientes Ressourcenmanagement, einschließlich Energie, Wasser und Abfall, kann die Umweltauswirkung der Stadtentwicklung minimieren. Das gilt auch für den Einsatz erneuerbarer Energien, die Förderung von Recycling und die Schaffung von Grünflächen.
Die Lebensqualität in Städten muss besser werden. Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und die Reduzierung von Ungleichheiten sind soziale Themen für ein Miteinander in der Stadt. Die nachhaltige Stadtentwicklung fördert Gleichheit, Inklusion und Lebensqualität aller Stadtbewohner, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status. Das meint auch den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, Bildung, Gesundheitsversorgung und eine Garantie der öffentlichen Sicherheit.
Die wirtschaftliche Entwicklung in Städten muss Ressourcen effizient nutzen und dabei die langfristige Wirtschaftsstabilität gewährleisten. Ziel ist es, lokale, stabile und diversifizierte Wirtschaftskreisläufe mit langfristigen Beschäftigungsmöglichkeiten aufzubauen, ohne dabei die Umwelt zu beeinträchtigen.
Die nachhaltige Stadtentwicklung strebt eine resiliente, adaptive und lebenswerte Stadtumgebung an. Dadurch wird die Lebensqualität in urbanen Räumen verbessert und ein Beitrag zum globalen Umweltschutz geleistet.
Welche Herausforderungen hat die nachhaltige Stadtentwicklung?
Ökologische Strategien sind langfristig.
Klimakrise: Städte sind verantwortlich für große Mengen an Treibhausgasemissionen und leiden gleichzeitig besonders unter Auswirkungen der Klimakrise wie Hitzeinseln, Überschwemmungen und extremen Wetterereignissen.
Ressourcen: Der hohe Verbrauch von Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffen in Städten erfordert effiziente Managementstrategien und die Förderung erneuerbarer Ressourcen.
Abfall: Die große Menge an erzeugtem Abfall und dessen Entsorgung stellen eine Herausforderung dar, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten.
Biodiversität: Die städtische Expansion führt häufig zu einem Verlust an natürlichen Lebensräumen und Biodiversität, was die ökologische Resilienz der Städte schwächt.
Wachsende soziale Probleme prägen den städtischen Raum.
Bezahlbarer Wohnraum: In vielen Städten steigen die Wohnkosten schneller als die Einkommen, was zu Verdrängung und Wohnungsnot führt.
Segregation: Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten etablieren sich in Stadtvierteln mit ungleichem Zugang zu Dienstleistungen und Infrastruktur.
Integration von Migranten und Flüchtlingen: Die Integration in den städtischen Sozial- und Wirtschaftskreislauf ist oft schwierig und fordert von den Städten flexible und inklusive Ansätze.
Sicherheit und Kriminalität: Die Gewährleistung von Sicherheit und der Schutz vor Kriminalität sind wesentlich für die Lebensqualität und soziale Kohäsion.
Es braucht die wirtschaftliche Neuorientierung.
Diversifizierung: Die Abhängigkeit von einer begrenzten Anzahl von Industrien kann Städte anfällig für wirtschaftliche Schocks machen.
Beschäftigung: Die Schaffung qualitativ hochwertiger, nachhaltiger Arbeitsplätze, besonders für junge Menschen und gering qualifizierte Arbeitskräfte, bleibt eine Herausforderung.
Technologischer Wandel: Die Digitalisierung und Automatisierung verändern die Arbeitswelt, was Anpassungen im Bildungssystem und in der Arbeitsmarktstrategie erfordert.
Finanzierung: Die Finanzierung der notwendigen Infrastrukturen für eine nachhaltige Entwicklung, wie öffentlicher Nahverkehr und erneuerbare Energiequellen, stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere in finanziell schwächeren Kommunen.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, sind integrierte Ansätze in der Stadtentwicklung erforderlich. Lokale Gegebenheiten sind ebenso zu berücksichtigen wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Regierungsebenen, dem privaten Sektor und den Bürgern. Die umfassende Planung, innovative Lösungen und partizipative Prozesse machen Städte nachhaltiger, resilienter und inklusiver.
Überwinden des Silo-Denkens durch integriertes Vorgehen und systematisches Denken.
Das integrierte Vorgehen ist ein Prozess, der oft auch mit “systemischen Denken” zusammengebracht wird. Diese seit Jahrzehnten erprobte Denkweise überwindet das gerade in der Stadtplanung oft anzutreffende Silo-Denken und sucht aktiv nach Synergien – die oft nicht offensichtlich sind, nach systemischer Analyse aber umso mehr einleuchten.
Darum ist die Digitalisierung für eine nachhaltige Stadtentwicklung wichtig.
Die Digitalisierung von Arbeits- und Kommunikationsprozessen erlaubt es, die Bürger*innen weitgehend in den Planungsprozess einzubeziehen. Bei den traditionellen Methoden der Stadtplanung blieben die Bürger oft außen vor, obwohl sie die Hauptnutzer und -akteure der städtischen Umwelt sind. Digitale Technologien bieten ein neues Spielfeld und verändern diese Dynamik. Durch die Erleichterung einer besseren Interaktion und eines besseren Informationsaustauschs zwischen Stadtplanern und Stadtbewohnern bietet die digitale Stadtplanung die Chance für einen nachhaltigeren, reaktionsfähigeren und integrativen Prozess.
Digitalisierung in der Stadtplanung rechnet sich
Das ist umso entscheidender, weil Kommunen enge Haushaltsrahmen haben und über begrenzte Ressourcen verfügen. Fehlentwicklungen und ungenügend begründete Entscheidungen können sie sich nicht leisten. Ein Beispiel dafür ist die Messung der Mobilität für die Verkehrsplanung. Die Stadtverwaltung zeigt umfassende Orientierung für Bürgerinnen und Bürger, indem sie mehr Transparenz und Einsicht in ihre Entscheidungen und gleichzeitig eine Partizipation der Bürger liefert.
Digitale Technologien verändern städtische Verwaltungssysteme tiefgreifend und machen Städte anpassungsfähiger an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der Erfolg dieses Wandels hängt davon ab, wie gut Städte diese Technologien integrieren, um Inklusivität und Nachhaltigkeit zu fördern. Im Zuge der weiteren Entwicklung der Städte wird die Rolle der Digitalisierung bei der nachhaltigen Stadtplanung immer wichtiger und erfordert kontinuierliche Innovation und die Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger, um sicherzustellen, dass die Vorteile intelligenter Städte für alle zugänglich sind.
Der technologische Fortschritt unterstützt die Bemühungen um eine nachhaltige Stadtentwicklung erheblich. Technologie ist unverzichtbar, damit Städte effizienter, widerstandsfähiger und nachhaltiger werden.
Die Integration umweltfreundlicher Praktiken, Grünflächen und Technologien in Städte hilft, die Luftverschmutzung und CO2-Emissionen zu verringern. Sie verbessert die Luftqualität und schützt natürliche Ressourcen.
Die Digitalisierung unterstützt dabei, strategische Herausforderungen in der Stadtplanung und -entwicklung zu bewältigen, um eine gerechte, umweltfreundliche und gesunde Gesellschaft zu schaffen.
Erfolgreiche Beispiele für nachhalte Stadtentwicklung.
Städte weltweit nutzen digitale Technologien, um die Lebensqualität ihrer Bürger*innen und ihre Beteiligung zu verbessern. Mit innovativen Lösungen setzen sie Maßstäbe für die nachhaltige Stadtentwicklung.
Energieeffizienz und die Beteiligung der Bürger sind nur zwei Maßnahmen für nachhaltige Stadtentwicklung. In der Stadtplanung gibt es viele Schwerpunkte und Herausforderungen. Zwei Beispiele dafür sind die geografische Lage und die Wirtschaft.
- Kopenhagen ist bekannt für Fahrradfreundlichkeit, grüne Dächer und ambitionierte Klimapläne, die darauf abzielen, die Stadt bis 2025 klimaneutral zu machen.
- Stockholm ist eine der ersten Städte, die eine offizielle Umweltpolitik einführte – mit dem Ziel, bis 2040 frei von fossilen Brennstoffen zu sein.
- Vancouver hat das Ziel, die weltweit grünste Stadt zu werden. Bei der Stadtentwicklung werden Energie, Verkehr und Abfall besonders berücksichtigt.
- Wien ist bekannt für seine hohe Lebensqualität, umfassende öffentliche Verkehrsmittel und Initiativen zur Förderung von grünem Wohnraum.
- München verfügt über ausgezeichnete Recyclingprogramme, öffentliche Verkehrsmittel und einen hohen Anteil an grünen Flächen in der Stadt.
- Zürich hat umfangreiche Investitionen in die öffentlichen Verkehrsmittel und in erneuerbare Energien getätigt und fördert aktive Lebensstile.
- Singapur setzt trotz räumlicher Dichte stark auf grüne Gebäude, vertikale Gärten und nachhaltige städtische Mobilität.
- Helsinki arbeitet aktiv daran, seine Abhängigkeit von Autos zu reduzieren und setzt auf Smart City-Technologien zur Verbesserung der Effizienz.
- Portland hat eine der höchsten Raten an Grünflächen pro Kopf in den USA und ist führend in nachhaltiger Energie und Umweltbildung.
- Reykjavík nutzt geothermische Energiequellen und hat ambitionierte Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Der Mensch steht im Zentrum der nachhaltigen Stadtentwicklung
Die Donut-Ökonomie ist ein alternativer Entwurf für viele Kommunen. Dabei steht nicht ein abstraktes Wirtschaftswachstum oder ein vermeintlich “ausgleichender” Markt im Mittelpunkt, sondern der Mensch und seine Verantwortung für die Umwelt ebenso wie für seine Mitmenschen. Das ist zunehmend für Kommunen interessant und wird begleitet von Initiativen, die den “Donut” lokal adaptieren.
Was braucht nachhaltige Stadtentwicklung für den Erfolg?
Die nachhaltige Stadtentwicklung steht vor der Herausforderung, ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele miteinander zu vereinbaren. Das spiegelt die Komplexität und vielfältigen Interessen wider, die in urbanen Räumen aufeinandertreffen.
Eine veraltete oder unzureichende Infrastruktur in schnell wachsenden oder älteren Städten erschwert die Implementierung neuer, nachhaltiger Technologien und Praktiken. Auch die Anpassung an Klimafolgen, wie steigende Meeresspiegel und häufigere Extremwetterereignisse, ist eine dynamische Entwicklung. Die Urbanisierung, Zuwanderung und demografischer Wandel erzeugen Druck auf Wohnraum, Infrastruktur und soziale Dienste. Projekte zur nachhaltigen Stadtenwicklung zu finanzieren ist oft komplex, da langfristige Investitionen benötigt werden, die nicht immer sofortige Renditen bringen.
Integrierte Ansätze sind gefragt, für die eine Kooperation zwischen verschiedenen Sektoren und Akteuren gelingt. Digitale Lösungen spielen für die nachhaltige Stadtentwicklung eine wichtige Rolle, weil sie Brücken bauen und Kommunikation ermöglichen.
Nachhaltige Stadtentwicklung mit dem Klima-Taler unterstützen.
Seit Jahrzehnten arbeiten Städte mit persönlich oder per Kamera durchgeführten Verkehrszählungen, um die Mobilität zu messen. Eine digitale Lösung, die von den Bürger*innen selbst veranlasst wird, liefert jedoch Daten, die genauer und dennoch anonym sind, als jede fest verbaute Sensorik.
Die Klima-Taler App verbessert das Wissen der Kommunen im Bereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung. Das lohnt sich für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger: Der Anreiz für den Download aufs eigene Smartphone ist, dass Nutzer der App ihre CO2-Einsparungen dokumentieren und dafür mit Klima-Talern belohnt werden. Diese “Klima-Währung” erzeugen sie, wenn sie statt mit dem Auto per Rad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV unterwegs sind. Dabei misst die App die zurückgelegten Wegstrecken. Die sind nicht nur um ein Vielfaches genauer als die üblichen Verkehrszählungen – sie sind aufgeteilt auf bis zu 12 Fortbewegungsarten und erfassen auch einen Wechsel des Verkehrsmittels.
Ein Vorteil für die Haushaltsplanung von Städten: Der Klima-Taler nutzt die Schwarmintelligenz der Smartphones in der Hand der Bürger*innen. Die Rechenleistung von zahllosen Smartphones wird für die Mobilitätsplanung genutzt, ohne dass die Stadt physische Infrastruktur aufbauen muss. Gleichzeitig liefert der Klima-Taler Anreize zum Einsparen von CO2, unterstützt die persönliche Gesundheit ebenso wie das subjektive Wohlbefinden und verbessert die CO2-Bilanz der Städte.
5. Wer Daten hat, kann planen – die nachhaltige Stadtentwicklung beteiligt Bürger: transparent, anonym und effizient.
Die Stadtverwaltung erhält Vorgaben für die Mobilitätsplanung. Und die Bürger*innen sind beteiligt, ohne ihre persönlichen Daten preiszugeben. Der Klima-Taler liefert der Kommune Informationen über die Akzeptanz von Maßnahmen – Radwege, Fernwärmenetze oder Repair-Café: Ein direkter Kanal zu den Bürgern entsteht.
Die von den Bürger*innen erhobenen Mobilitätsdaten sind aufgrund ihrer sozio-demografischen Analyse glaubwürdig, weil sie einer stadtgerechten Verteilung entsprechen. Das betrifft die Altersstruktur ebenso wie Aussagen zum Autobesitz oder Energieversorger.
Insgesamt ist die Bürgerbeteiligung per Klima-Taler für viele Bürger*innen ebenso wie für Städte der Einstieg auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt. Die App enthält umfangreiche und aktuelle Informationen zum Energiesparen, zum Klimaschutz und Hinweise zu praktischen Aktionen für alle Bürger*innen, sich in ihrer Stadt mit Blick aufs CO2-Sparen zu beteiligen – und dafür Klima-Taler zu erhalten.