Können wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen?

Klima-Taler Heat Protection

Wie wichtig ist die Anpassung an den Klimawandel? Der Klimawandel verändert unser Leben. Er hat Folgen für die Natur, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Höhere Temperaturen, mehr Hitzetage, schmelzende Gletscher sowie häufiger auftretende Überschwemmungen und Waldbrände sind nur einige Beispiele für sichtbare und messbare Veränderungen. Deshalb stellt sich nicht mehr die Frage, ob wir Klimaschutz betreiben oder uns an die Folgen des Klimawandels anpassen, beides ist überlebenswichtig.

Umfrage der ARD unter Kommunen und Landkreisen 2023

Die Tatsache, dass Klimaschutz Teil unseres Lebens sein muss, ist schon lange klar. Das Bewusstsein, dass auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels unerlässlich ist, rückt dagegen erst seit einigen Jahren in den Fokus.

Was ist mit Klimaanpassung gemeint? Die Europäische Kommission definiert es folgendermaßen:

„Anpassung an den Klimawandel bedeutet, Maßnahmen zu ergreifen, um sich an die gegenwärtigen und zukünftigen Auswirkungen anzupassen.“*

Die einzelnen Nationen leiten daraus eigene Strategien ab. In Deutschland ist das die 2008 zum ersten Mal entwickelte „Anpassungsstrategie an den Klimawandel“. Dort wurden 15 verschiedene Handlungsfelder definiert. Bis heute werden auf dieser Basis immer wieder aktualisierte Aktionspläne entwickelt. Sie benennen die konkreten Maßnahmen, die vom Bund und auch in Bund-Länder-Kooperation umgesetzt werden.**

Was sind die größten Herausforderungen an die Klimaanpassung?

Die größten Herausforderungen an unsere Anpassungsfähigkeit sind Extrem-Wetterlagen, wie Starkregen, Dürre, Hitzeperioden, Stürme und Hochwasser. Eine Befragung der Kommunen des Deutschen Instituts für Urbanistik zeigt Entwicklung dieser Katastrophen seit 2008:

„Die Naturkatastrophe, die 2019 weltweit die meisten Todesopfer forderte, war die Hitzewelle in Europa mit 2500 Todesfällen.“** Sind die Folgen des Klimawandels im globalen Süden schon lange spürbar und lebensbedrohlich, ist das Gefahrenbewusstsein hier in Deutschland erst sehr langsam erwacht. Katastrophen wie die Überschwemmung im Ahrtal und die immer heißer werdenden Sommer sensibilisieren mehr Menschen auch bei uns dafür, dass der Klimawandel bedrohliche Folgen hat.

Welche Maßnahmen zur Klimaanpassung werden ergriffen?

Wenn es um ganz konkrete Maßnahmen geht, dann sind vor allem die Städte und Kommunen gefragt. Ein Beispiel für kommunale Klimaanpassungsmaßnahmen sind Hitze- bzw. Starkregen-Gefahrenkarten. Damit können Bürger:innen erkennen, in welchen Stadtteilen die Gefahr besonders hoch ist und Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden müssen. Auch Städtebaumaßnahmen zur Entsiegelung und vertikalen Begrünung sind Beispiele für Anpassungsleistungen. Mit sogenannten Schwammstädten geht es darum, Wasser zu speichern und Temperaturen im Sommer zu senken. Eine weitere Maßnahme, um die Bevölkerung vor Hitzegefahren zu schützen, ist das Aufstellen von Trinkwasserbrunnen. Die Bundesregierung hat im Januar 2023 mit der Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes die Vorlage geliefert. Nun ist das Angebot von kostenlosem Wasser ein fester Bestandteil der Daseinsvorsorge.

Das Aufstellen von Trinkwasserbrunnen ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Klimaanpassung und Klimaschutz sinnvoll verbindet. Denn das kostenlose Trinkwasser hilft zum einen, die Gefahr der Dehydrierung zu senken. Zum anderen bieten die Brunnen die Möglichkeit, mitgebrachte Wasserflaschen immer wieder neu zu befüllen und damit den Verbrauch von umweltschädlichen Plastikflaschen zu senken.

 Klimaanpassung mit der Klima-Taler App

Auch die Klima-Taler App verbindet Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Denn wir wollen Städte und Gemeinden mit der App unterstützen, spielerisch ihre Klimaziele zu erreichen. Wer zu Fuß geht, Rad fährt oder den Öffentlichen Nahverkehr nutzt, der erhält für das eingesparte CO2 wertvolle Klima-Taler. Neben vielen Features, die klimafreundliches Verhalten motivieren, haben wir für die Nutzer:innen auch Tipps und Maßnahmen zum Hitzeschutz zusammengestellt. Wer die beachtet, schützt sich und seine Mitmenschen vor den Gefahren hoher Temperaturen.

Klima-Taler Trinkbrunnen finden

Auch dafür gibt es Klima-Taler, die in Prämien eingetauscht werden können. Ganz neu in der App ist die Karte mit Trinkwasserbrunnen. So kann man jetzt mit der Freigabe des eigenen Standorts ganz einfach mit der Klima-Taler App den nächsten Trinkwasserbrunnen finden.

Fazit :

Es gibt viele Maßnahmen, die helfen, sich an neue Lebensbedingungen anzupassen und die Folgen des Klimawandels erträglicher zu machen. Doch jede Anpassungsfähigkeit kommt irgendwann an seine Grenzen. Schon heute gibt es Ökosysteme, die unwiederbringlich zerstört sind. Denn ist eine gewisse globale Erwärmung erreicht, lassen sich manche Folgen nicht mehr rückgängig machen, so beispielsweise das Auftauen von Permafrostböden. Sie setzen im Tauprozess eingeschlossenes Methanhydrat frei, das wiederum den Klimawandel beschleunigt. Auf der anderen Seite ist es zu spät, um ausschließlich auf den Klimaschutz zu setzen. Denn die Folgen des Klimawandels sind schon heute verheerend. Es kann also bei den Themen „Klimaschutz“ und „Anpassung an den Klimawandel“ nie um entweder oder gehen. Um möglichst viel zu erreichen, müssen wir mit vielfältigen Maßnahmen im Kleinen wie im Großen beide Strategien konsequent und mit allen Kräften verfolgen.

Schauen Sie sich hier alle Funktionen und Leistungen der App und des Klima-Taler Netzwerkes an.

*https://climate.ec.europa.eu/eu-action/adaptation-climate-change_en

** https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_663

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