CO2-Budget und CO2-Bilanz
Das CO2-Budget gibt die Menge an Kohlendioxid (CO2) an, die noch maximal in die Atmosphäre ausgestoßen werden darf, um ein bestimmtes Klimaziel einzuhalten. Es ist also eine selbst festgelegte Größe, um Klimaziele zu quantifizieren und Klimamaßnahmen zu priorisieren. Die CO2-Bilanz hingegen erfasst die tatsächlichen Treibhausgasemissionen, die eine Kommune verursacht und kann errechnet werden. Um das Kohlenstoffbudget für die Klimaschutzziele festzulegen, müssen zunächst die aktuellen CO2-Emissionen gemessen werden. Eine einfache Datenerfassung ist hier hilfreich.
Schritt für Schritt zum transparenten CO2-Budget für Kommunen

Um ein realistisches CO2-Budget für Kommunen aufzustellen und zu überprüfen, muss zunächst die CO2-Bilanz der Gemeinde errechnet werden. Tools für die digitale Stadtplanung können hier unterstützen, indem sie beispielsweise Daten über tatsächlich genutzte Wege und Verkehrsmittel liefern. So lassen sich Szenarien für beispielsweise klimaschonenden Verkehr gezielt planen und mit dem CO2-Budget abgleichen. Sie beinhaltet typischerweise drei Bereiche (Scopes), nach dem internationalen Standard GHG Protocol. Die CO2-Bilanz kann sich entweder auf die rein von der Kommune verursachten Treibhausgasemissionen beschränken oder eine territoriale Bilanz sein und die gesamten Emissionen innerhalb des Stadtgebiets erfassen.
Drei Scopes für das kommunale CO2-Budgets im Klimaschutz berücksichtigen
Scope 1 sind die direkten Emissionen, die durch fossile Brennstoffe entstehen. Im kommunalen Klimaschutz wäre das beispielsweise der CO2-Ausstoß, der bei der Verbrennung von Kraftstoffen im Autoverkehr entsteht oder beim Heizen mit Gas oder Öl.

Scope 2 sind indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie. Die Emissionen entstehen nicht vor Ort, sondern bei der Produktion der Energie. Das wäre im kommunalen Bereich beispielsweise Strom für die Straßenbeleuchtung und bei einer weiter gefassten Bilanz auch die Emissionen, die bei der Stromversorgung der Bürgerinnen und Bürger entstehen.

Scope 3 sind alle übrigen indirekten Emissionen, die nicht durch Energieerzeugung entstehen. Sie machen häufig den größten Teil aus und können nicht direkt von der kommunalen Verwaltung gesteuert werden. Hier liegt der Fokus auf den Bürgerinnen und Bürger und ihrem Konsumverhalten. Sie zu motivieren und den Verbrauch zu messen ist deshalb ein entscheidender Faktor für die Aufstellung und Einhaltung eines kommunalen CO2-Budgets.

Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden
Wenn Sie Ihre Klimaziele für die Kommune nicht ausschließlich auf die CO2-Bilanz der von der Kommune selbst verursachten Emissionen beschränken wollen, ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubeziehen. Treibhausgasemissionen, die beispielsweise bei der Nutzung des Autos, beim Einkaufen und beim Heizen privater Haushalte entstehen, sind weder zentral messbar noch steuerbar. Unkompliziert einsetzbare Helfer wie die Klima-Taler App machen dies aber ganz einfach möglich. So kann ein CO2-Budget festgelegt werden, das für die gesamte Kommune und die Einwohner relevant ist.
Mit der Klima-Taler App werden für alle Nutzer die persönlichen CO2-Emissionen in Kommunen sichtbar. Einsparungen werden mit Klima-Talern belohnt. Beides, die Sichtbarkeit und die Aussicht, wertvolle Klima-Taler zu sammeln, die gegen Rabatte eingetauscht werden können, motivieren, sich aktiv für kommunale Klimaziele einzusetzen.

Schritt für Schritt zum CO2-Budget für Kommunen
- Zeitraum und Ziel für das CO2-Budget festlegen. Deutschland hat sich als ein Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 bis 2030 um 65% zu senken. Dieses Ziel kann auf die Kommune übertragen werden: „Unsere Kommune will bis 2030 ihre Emissionen um 65 % ggü. 1990 (oder 2019, falls keine älteren Daten vorhanden) senken.“
- Die kommunale Treibhausgasbilanz erstellen oder aktualisieren.
- Den Reduktionsbedarf nach Sektoren ordnen und konkrete Maßnahmen entwickeln. Das Emissionsbudget hilft, Prioritäten zu setzen.
- Monitoring mit verschiedenen Mitteln. Für die privaten CO2-Emissionen der Bürgerinnen und Bürger übernimmt das die Klima-Taler App.
- Überprüfen, ob das Ziel erreicht wurde und ob das CO2-Budget noch aktuell ist. Es sollte regelmäßig an das Wachstum der Gemeinde und auch an neue wissenschaftliche Standards angepasst werden.
- Kommunikation und Einbeziehen der Bürgerinnen und Bürger. Hier helfen Visualisierungen des CO2-Ausstoßes, die für alle einfach einsehbar sind. Auch hier hilft die Klima-Taler App mit praktischen Tools wie dem Web-Banner, das die gemeinsamen Einsparungen für alle transparent macht.
Verschiedene Methoden die CO2-Bilanz zu berechnen
Es gibt zwei gebräuchliche Methoden um die CO2-Bilanz zu berechnen, zum einen die Territorialbilanz nach BISKO (Kommunale Energie- und Treibhausgasbilanz) und zum anderen die konsumorientierte CO2-Bilanz, bei der es um den CO2-Fußabdruck jedes einzelnen geht. Beide Methoden haben ihre Vorteile und ergänzen sich sehr gut. Deshalb empfehlen wir, sich mit beiden zu beschäftigen und sie ggf. auch gemeinsam zu nutzen.
Die BISKO- Methode wird vom Klima-Bündnis, dem Umweltbundesamt (UBA) und fast allen Bundesländern empfohlen. Sie bildet den kommunalen Energieverbrauch vor Ort ab, also Emissionen, die im Gemeindegebiet entstehen.Das Prinzip ist einfach: Emissionen werden aus dem Verbrauch und dem Emissionsfaktor berechnet.
Bei der konsumorientierten CO2-Bilanz werden alle Produkte und Dienstleistungen betrachtet und dann Pro-Kopf-Verbrauchsdaten errechnet. Diese Methode bezieht die Einwohnerinnen und Einwohner der Kommune stärker ein, ist aber aufwändiger umzusetzen. Eine pragmatische Lösung ist hier, sich auf bestimmte Verbräuche zu konzentrieren und diese beispielhaft zu betrachten. Dabei ist die Klima-Taler App hilfreich, die vom klimaschonenden Einkauf über grüne Mobilität bis hin zum bewussten Heizen jede CO2-Ersparnis in Klima-Taler umrechnet.
Während die BISKO-Methode besser vergleichbare Zahlen liefert, kann die konsumorientierte CO2-Bilanz mit dem Blick auf den Einzelnen. das Thema CO2-Budget greifbarer für die Bürgerinnen und Bürger machen. Beide Methoden ergänzen sich also sehr gut.
Das CO2-Budget als Steuerungselement für den kommunalen Klimaschutz auf einen Blick
Ein CO2-Budget macht kommunale Klimaziele transparent und messbar, indem es festlegt, wie viele Emissionen eine Kommune noch ausstoßen darf, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Grundlage dafür ist die CO2-Bilanz. Dabei werden nach dem internationalen GHG-Standard drei Emissionsbereiche (Scopes) berücksichtigt: direkte, indirekte und konsumbezogene Emissionen. Besonders wichtig ist die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, da viele Emissionen außerhalb des direkten Einflussbereichs der Kommune entstehen. Hier helfen Apps wie die Klima-Taler App, die individuelles Einsparen sichtbar machen.
Wenn Sie das CO2-Budget als Steuerungsinstrument für den kommunalen Klimaschutz nutzen wollen, ist die Klima-Taler App ein hilfreiches Tool, um Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubeziehen. Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen oder konkrete Fragen dazu haben, was Sie mit der Klima-Taler App in Ihrer Stadt bewirken können, wenden Sie sich gerne an uns!

Markus Schulz
markus@klima-taler.com