Innenstadtsterben stoppen mit den richtigen Strategien für lebendige Stadtzentren

Das Innenstadtsterben ist für viele Städte ein dringliches Thema. Früher lebendige Zentren sind heute oft reine Shopping‑Monokulturen, die zu wenig Besucherinnen und Besucher anziehen. Leerstände und fehlende Aufenthaltsqualität verschärfen das Problem zusätzlich. Um das Innenstadtsterben aufzuhalten, sind neue Konzepte nötig, die Handel, Kultur, Mobilität und Klimaschutz miteinander verbinden. Nur so kann das Innenstadtsterben aufgehalten werden und Innenstädte wieder zu attraktiven Orten für Besucherinnen und Besucher werden.

Inhaltsverzeichnis
Gegen Innenstadtsterben

Innenstadtsterben in Zahlen

Die meisten Innenstädte sind Monokulturen und rein auf Shopping ausgelegt. Mit dem immer populärer werdenden Online-Handel ging dieses einseitige Konzept nicht mehr auf. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung des Innenstadtsterbens noch beschleunigt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) stellt fest, dass der Leerstand in den Innenstädten von Jahr zu Jahr sichtbarer wird: “Im Jahr 2015 lag die Zahl der Geschäfte im Einzelhandel bei mehr als 370.000, im Jahr 2025 sind es laut HDE nur noch etwa 300.000. Gründe für diese Entwicklung sieht der HDE in der eingetrübten Konsumstimmung sowie im Mangel an Nachfolgern selbst für gut laufende Läden. Und Oliver Falck vom ifo Institut sagt: „Im März 2023 lagen die privaten Ausgaben in der Innenstadt noch um 5 % unter dem Niveau von 2019”. Das sind unter anderem die Ergebnisse der Studie des ifo Instituts für die Regionen von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden.

Gründe für das Innenstadtsterben und Ideen zur Wiederbelebung

Innenstadtsterben durch Onlinehandel begünstigt

Innenstädte sterben vor allem, weil immer mehr Menschen im Internet einkaufen. Das ist oft günstiger und bequemer als im Laden. Doch es gibt nach wie vor viele Gründe, um den stationären Handel aufzusuchen. Doch es muss Anreize geben, um das Einkaufserlebnis mit Begegnungen und Waren zum Berühren und Anprobieren wieder zu entdecken. Städte können den lokalen Handel dabei unterstützen, Kunden wieder in die Läden zu bringen. Beispielsweise mit Konzepten, die auch die regionale Wertschöpfung steigern. Marketingkonzepte für regionale Waren und Dienstleistungen ziehen Besucher an. Es gibt auch sehr einfach umsetzbare Maßnahmen mit großer Wirkung, beispielsweise der Beitritt ins Klima-Taler Netzwerk. Die Klima-Taler App verbindet modernen Klimaschutz mit dem Support des lokalen Handels.

gegen Innenstadtsterben

Konsummuster verändern sich

Kundinnen und Kunden geben weniger Geld im stationären Einzelhandel aus und mehr für Dienstleistungen, Reisen oder digitale Angebote. Die logische Konsequenz ist deshalb, dass Innenstädte mehr bieten müssen als nur Einkaufsmöglichkeiten. Gemischte Nutzungskonzepte sind hier gefragt. Gastronomie, Kinderspielplätze und Kultur- und Erholungsangebote sind beispielsweise gute Gründe, um sich gerne in der Innenstadt aufzuhalten. Perfekt ist das Angebot, wenn alle für den alltäglichen Bedarf wichtigen Dinge auf kurzem Weg erreichbar sind. Wer mehr darüber wissen möchte, findet hier einen ganzen Artikel über die 15-Minuten-Stadt.

Innenstadtsterben

Leerstände und fehlende Vielfalt

Geschlossene Läden führen zu weniger Auswahl, was wiederum weniger Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt zieht. Und weniger Kundschaft führt zu noch mehr Leerstand, ein Teufelskreis, der letztendlich zum Innenstadtsterben führt. Um das aufzuhalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der lokale Handel kann gezielt unterstützt werden, am besten mit Maßnahmen, die gleichzeitig die Aufenthaltsqualität der Innenstädte verbessern. Eine solche Möglichkeit ist die Klima-Taler App. Hier können Händlerinnen und Händler, aber auch städtische Einrichtungen und Gastronomen Angebote und Rabatte für ihre Dienstleistungen und Produkte präsentieren. Die Nutzerinnen und Nutzer der App sammeln mit klimafreundlichen Verhalten Klima-Taler, um sie vor Ort einzutauschen. Mit der App wird die Kundschaft direkt in den Laden geführt. Ein solcher Anreiz schafft die Möglichkeit, eine positive Erfahrung beim Besuch in der Innenstadt zu machen und so immer wieder zu kommen. Weitere Maßnahmen, um dem Leerstand entgegenzuwirken, kann sein, den Weg für Pop-up Stores zu ebnen und Mieten zu regulieren.

Klima-Taler eintauschen, Wirtschaftsförderung

Innenstadtsterben aufhalten mit kurzen Wegen

Wenig Parkplätze, hohe Parkgebühren oder schlechter öffentlicher Nahverkehr sind abschreckende Hürden für einen Besuch in der Innenstadt. Halbherzige Konzepte für eine autofreie Innenstadt sind kontraproduktiv und halten das Innenstadtsterben nicht auf. Es genügt nicht, mit teuren Parkmöglichkeiten die Autofahrt unattraktiv zu machen. Es muss gute Alternativen geben, um die Innenstadt bequem zu erreichen. Wer das Innenstadtsterben aufhalten will, muss in grüne Mobilität investieren. Dazu gehören sichere Radwege und ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr mit einer guten Taktung. Was häufig vergessen wird, sind die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind. Gerade in den Innenstädten ist dies aber besonders wichtig. Breite Gehwege und Plätze, die zum Aufenthalt einladen, bringen Leben in die Innenstädte.

Gegen Innenstadtsterben

Mehr Aufenthaltsqualität macht Innenstädte attraktiver

Das  Innenstadtsterben wird auch begünstigt durch fehlende Grünflächen und Sitzmöglichkeiten sowie mangelnde Sauberkeit und Sicherheit. Breite Gehwege und begrünte Plätze zum Verweilen laden dagegen zum gemütlichen Stadtbummel ein. Wenn die Innenstadt an den Bedürfnissen der Menschen und nicht für den Autoverkehr konzipiert wird, wächst die Aufenthaltsqualität und die Innenstädte werden wieder attraktiver. Auch eine gute Beleuchtung und saubere Straßen und Plätze steigern die Aufenthaltsqualität.

Regionalität fördert den Klimaschutz

Gegen das Innenstadtsterben anzutreten, ist ein wichtiger Beitrag zum kommunalen Klimaschutz. Klimafreundliches Verhalten stärkt häufig die regionale Wertschöpfung und damit auch den lokalen Handel. Wer zum Beispiel regionale Waren kauft, unterstützt Produkte, die einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck haben als importierte Güter. Wird der Weg in die Innenstadt klimafreundlich zurückgelegt, ist der Kauf vor Ort natürlich auch klimafreundlicher als online zu shoppen. Denn nicht selten ist ein Paket nicht nur einmal zum Empfänger unterwegs, sondern muss mehrfach zugestellt werden und geht dann oft auch noch als Retoure den ganzen Weg wieder zurück.

strenghening regional value creation Regionale Wertschöpfung steigern

Die wichtigsten Strategien gegen das Innenstadtsterben zusammengefasst

Um das Innenstadtsterben aufzuhalten, brauchen Städte vielfältige Nutzungsangebote statt reiner Shopping-Monokulturen, kombiniert mit Anreizen für den lokalen Handel und innovativen Konzepten wie Apps oder regionalen Marketinginitiativen. Wichtig sind außerdem die Steigerung der Aufenthaltsqualität durch Grünflächen, Sitzmöglichkeiten, Sauberkeit und Sicherheit, die Menschen gerne in die Innenstadt ziehen. Gleichzeitig müssen Innenstädte gut erreichbar sein – durch verlässlichen ÖPNV, sichere Rad- und Fußwege sowie kurze, klimafreundliche Wege. Ergänzend helfen flexible Lösungen gegen Leerstand wie Pop-up-Stores und faire Mietstrukturen, damit die Innenstadt lebendig, vielfältig und zukunftsfähig bleibt.

Wenn Sie Fragen dazu haben, wie Sie die Klima-Taler App in Ihre Strategie gegen das Innenstadtsterben einsetzen, wenden Sie sich gerne an uns:


Markus Schulz

markus@klima-taler.com

Ich interessiere mich für die Teilnahme meiner Kommune am Klima-Taler Netzwerk

Dieses Formular ist für Vertreter*innen von Kommunen, die für die Teilnahme ihrer Stadt oder Landkreis Informationen benötigen. User bitten wir ihre Fragen über unser Helpdesk support@klima-taler.com zu stellen.  

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